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Die Sage vom Kindinger Fosanegl

Das Faschingsbrauchtum in Kinding ist sehr alt, wie die alte Sage vom Kindinger Fosanegl beweist. Der Volksmund hat eine Sage um die “Georg- Wagner-Kapelle” im Kindinger Friedhof gebildet. Laut dieser Sage soll in dieser Kapelle ein so genannter “Fastnachtnegl” begraben liegen. Er habe dadurch gefrevelt, daß er auf die Aufforderung hin, beim Englischen-Gruß-Läuten die Maske abzunehmen, geantwortet hat: “Ach was, die wird nicht gleich anwachsen”. Und augenblicklich sei sie angewachsen und er habe nichts mehr reden können, er habe nur mehr tierische Laute ausgestoßen und sei verendet wie ein Vieh usw.


Nach anderen mündlichen Überlieferungen soll der “Fastnachtnegl” nicht in der Kapelle begraben sein, sondern in dem schmalen Gang zwischen Bräuhaus Fuchs und der Friedhofsmauer. Allerdings wurden in der Fastnachtzeit viele Dummheiten und viel Unsinn getrieben und dann und wann auch gefrevelt. Nicht bloß junge Buben und Jünglinge, auch erwachsene Mädchen und alte Männer ließen sich zu Torheiten hinreißen. Doch Gott sei Dank, mit der Zeit siegten Klugheit und Vernunft, so dass Pfarrer Pfaller im Jahre 1892 schreiben konnte: “
Doch scheinen nun endlich die Verheirateten allmählich weniger mitzumachen” und 1895: “Doch scheinen wenigstens die Verheirateten allmählich gescheiter zu werden” und 1911 konnte er schreiben: “Die alten Narren haben Gott sei Dank allmählich abgenommen”.

 

Kindinger Fosanegl Sprüche:

Fosanegl houscht Leis im Kidl,

han´s hupfad woan,

san´s oi dafroan.

Booghian, Dreghian,

Fosanegl alle Doch,

gei mit mia in d´Oidmüh no,

putz dei dregate Nosn o!

 

Alte, alte Baßgeig´n, geh mit mir in d´Kegelscheim,

d´Kegelscheim is brocha, alte, alte Knocha!

 

Fosanegl alle Doch,

kaf en Bauern d´s Kaiwe o,

wennschd as ned dakaffa konnschd, 

louschd as wieda laffa!